Wer an Depressionen erkrankt ist, leidet häufig auch unter Schlafstörungen. Darunter werden meist Ein- und Durchschflafprobleme verstanden sowie verfrühtes Erwachen und stundenlanges Wachliegen. Wann immer ich von Ärzten und Therapeuten nach meinen Schlafstörungen gefragt wurde, konnte ich alle diese Formen im Wechsel bestätigen. Was ich jedoch nie erwähnt habe, waren die Blitze im Kopf und diese gruselige Lähmung beim Einschlafen oder Aufwachen. Besonders letzteres hielt ich für ein...
So oft lese ich von Tipps, wie man die Depression oder Angst loswerden kann, von Ritualen, in denen blockierende Glaubenssätze und andere unliebsame Dinge verbrannt werden sollen, um sie ein für allemal aus seinem Leben und seinem Ich zu verbannen. Solche Rituale finden übrigens nicht nur in schamanischem Kontext statt sondern durchaus auch in psychotherapeutischem Setting. Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir Patienten in der Klinik einmal pro Woche abends ein Feuer entfachen und dort...
In meinem letzten Artikel habe ich kurz von unserem Pony Salitos erzählt. Einige haben daraufhin kommentiert, dass sie besonders dieser Abschnitt berührt hat. Mir geht es ebenso, wenn ich an Salitos und unsere Geschichte mit ihm denke. Mir kommen oft die Tränen, wenn mir bewusst wird, was mit ihm und dadurch auch mit uns passiert ist. Salitos wurde 1998 in Argentinien geboren. Seine Rasse (Criollo) wird zum Rinderhüten genutzt. Die argentinischen Gauchos gehen nicht gerade zimperlich mit...
Früher nannte man es Hänseln, heute heißt es Mobbing. Ich bin mit beiden Begriffen nicht ganz glücklich. Hänseln klingt zu harmlos, und für Mobbing gibt es keine einheitliche Definition. Das Wort "mob" kommt aus dem Englischen und bedeutet in seinen Funktionen als Verb und Substantiv "jemanden angreifen, bedrängen, umringen, belagern, Meute, Bande, Volksmenge, Masse", also der Angriff durch eine Gruppe von Menschen. Somit würde das Hänseln durch eine Einzelperson nicht unter Mobbing...
Bei diesem Spruch zucke ich immer ein wenig zusammen. Nicht weil ich nicht durch die Angst hindurch will, sondern weil ich daran zweifle, dass das immer eine gute Idee ist. Angst ist was für Schwächlinge und Weicheier. Mut ist gefragt, Risikobereitschaft und Unerschrockenheit. Dabei hat Angst durchaus ihren Sinn. Sie warnt uns vor Gefahren und kann uns auch mal das Leben retten. Bei einer Angststörung feuert die Zentrale allerdings auch in harmlosen Situationen Signale ab. Aber sind diese...
In der Therapie wurde ich immer wieder gefragt, ob ich meine jeweilige Angst als real oder unreal einstufen würde. Mir war dann gleich klar, worauf der Therapeut hinaus wollte. Wenn er mich das schon fragt, ist meine Angst wohl unreal, was so viel bedeutet wie unbegründet. Mein inneres Kind macht aus solchen Aussagen ganz schnell: Stell dich nicht so an! Du bildest dir das ein! - Wenn ich mir dann noch anhören muss, dass meine Reaktion nicht angemessen sei, ist alles aus. Denn das heißt...